Im Buch Exodus 25,8 lesen wir: „Sie sollen mir ein Heiligtum machen! Dann werde ich in ihrer Mitte wohnen.“ Es war nach der Erlösung aus der Knechtschaft Ägyptens.
Braucht Gott einen Raum, ist er nicht reiner Geist, der überall anzutreffen ist? In allen Religionen gibt es Gotteshäuser, in denen in besonderer Weise Gott gesucht wird, auch wenn wir in unserer Zeit oft hören: „Beten kann ich auch im Wald.“
Paulus schreibt im Brief an die Epheser: „Ihr seid also jetzt nicht mehr Fremde ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes. Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Eckstein ist Christus Jesus selbst. In ihm wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn. Durch ihn werdet auch ihr zu einer Wohnung Gottes im Geist miterbaut.“ (2,19–22) Die Versammlung der Gläubigen ist also der Wohnort Gottes.
Nun macht aber jeder Mensch die Erfahrung, dass er nicht überall diese Gemeinschaft erleben kann. Er verbindet den Zusammenhalt oft mit einem bestimmten Ort, den er immer wieder aufsucht. Dieser Ort muss geschützt sein, ein Dach über dem Kopf, es muss ein Wohlfühlort sein. Wir brauchen Türen, die sich öffnen und schließen lassen, die einladen zu bleiben, die aber auch abgrenzen können. Und so bauen wir für Gott und füreinander ein Haus und schaffen Heimat.
Generationen vor uns haben ihre Glaubenstiefe in diesem Raum in der Kunst ausgedrückt und geben ihre Überzeugung gleichsam als Katechese und Glaubensvermittlung an die heutigen Menschen weiter.
Unser Haus Gottes wird dann zur Heimat, wenn ich mich wohlfühle mit Menschen, die mich annehmen, und ein gegenseitiges Geben und Nehmen herrscht; wenn mein Herz höherschlägt, wenn ich nach einiger Abwesenheit zurückkehre.
Natürlich muss ein solches Haus auch bewohnt sein – von Gott und den Menschen. Jemand muss zu Hause sein, damit Begegnung gelingen kann.
P. Erhard Rauch SDS
In the Book of Exodus (25:8) we read: “And let them make me a sanctuary, that I may dwell in their midst.” This was after the liberation from Egyptian bondage.
Does God need a space to dwell in, isn’t he pure spirit that can be met anywhere? All religions have houses of worship in which God is sought in special ways, even if in our time we also often hear: “I might as well go into the forest to pray.”
Paulus writes in the Epistle to the Ephesians: “So then you are no longer strangers and aliens, but you are fellow citizens with the saints and members of the household of God, built on the foundation of the apostles and prophets, Christ Jesus himself being the cornerstone, in whom the whole structure, being joined together, grows into a holy temple in the Lord. In him you also are being built together into a dwelling place for God by the Spirit.” (2:19–22) It is therefore the congregation of the faithful that is the abode of God.
Now, everybody will learn in their lives that such community cannot be experienced everywhere. Often, that sense of community is associated with a specific place that people keep returning to. This place must be safe and protected, a roof over one's head, it must be a comfort zone. We need doors that can be opened and shut, that invite to stay but are also able to close off. And so we build a house for God and for each other and make it a home.
Generations before us have professed in art the depth of their belief in this space and have thus handed down, as it were, their firm conviction to people today as a catechesis and a testament of faith.
Our house of God becomes a home when I am happy to be with people who accept me, when there is giving and taking, when my heart leaps when I come back after some time away.
Of course, such a house must also be inhabited—by God and by the people. To be able to have an encounter, someone must be at home.
P. Erhard Rauch SDS