Paul Sixtus III. Graf von TrautsonPaul Sixtus III. Graf von Trautson

Paul Sixtus III. Trautson, jüngster Sohn von Johann III., wurde Mitglied des mit der Regierung betrauten Geheimen Rates und stand als Reichshofratspräsident einem der höchsten Gerichte des Reiches vor. 1598 wurde er von Kaiser Rudolph II. als Erster seiner Familie in den Grafenstand erhoben, 1612 in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen. Unter Kaiser Matthias wurde Paul Sixtus III. leitendes Mitglied des Staatsrats. 1615 erhielt er das Münzrecht. Paul Sixtus III. starb 1621. Sein Epitaph besteht aus drei Nischen. Die Statue des knienden, betenden Grafen (1614) in reich verzierter Rüstung ist ein Meisterwerk des Bildhauers Caspar Gras, der vor allem in Innsbruck am Hof tätig war, und des Gießers Heinrich Reinhart. Die Marmorwand des dreiteiligen Epitaphs ist wohl erst im zweiten Viertel des 17. Jahrhunderts entstanden.

Johann Heiss/Johannes Feichtinger

Grabinschrift (in der Übersetzung aus dem Lateinischen von Viktor Böhm):


Dem berühmten Helden, Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies, Paul Sixtus Trauthson, Graf in Falkenstein, Freiherr in Sprechenstein und Schrof(f)enstein, der auch sonst die Reichtümer der Vorfahren und die ererbten Würden beibehielt und vermehrte, den Glanz weiter erhellte, das Geschlecht fortpflanzte, unter je zwei Kaisern von der ersten erlebten Zeit an sein ganzes Leben unsterblich machte, die edle Jugend und heiligen Gemächer auszeichnete, zu des Staates Steuerruder zur rechten Zeit emporstieg, des Heiligen Römischen Reichs Präsident des Höchstgerichts, Präfekt im obersten kaiserlichen Kammergericht, Direktor der Geheimen Räte, ein Haupt in der österreichischen Regierung, der in zuverlässiger Arbeit, in festem Sinn, in unermüdlichem Bemühen, in heiterer Würde und in seltener Unbescholtenheit bis zum letzten Atemzug gelebt hat, den er im 71. Lebensjahr im Jahr 1621 am dritten Tag vor den Kalenden des August dem Schöpfer fromm zurückgab. Die einst treueste Ehefrau, dann traurigste Witwe Susana Veronica aus dem Haus der Grafen von Meggau, für die gemeinsamen Kinder sowohl nach dem Gesetz der Tafeln als auch der Gesetze festgesetzte Tutorin – später aber für deren Sohn Johannes Franciscus, seinen besten Vater, der, bevor er 20 war, als Kämmerer, mit 30 als Reichshofrat des österreichischen Adels, mit 50 als Haupt der hohen Regierung und dann noch mit 50 als älterer Geheimrat, als ein Ritter vom Goldenen Vlies gelebt hat, dennoch nichts weniger aber als gemeinsam Irdisches und Himmlisches umfassend, für ihn, der im dritten nach dem 50. Lebensjahr, im Jahr des Heiles 1663 die fromme Seele dem Schöpfer übergab –, und der sehr traurige Sohn, Paul Sixtus, haben veranlasst, dass dieses fromme Gedenken an den Tod für ihn als Lebenden auf der anderen Seite beschrieben und aufgestellt wird und dass die Fürbitten der Gläubigen eingeladen werden.

Paul Sixtus III Trautson, the youngest son of Johann III, became a member of the Privy Council entrusted with the government of the land, and as president of the Imperial Court Council led one of the highest courts of law in the Empire. In 1598, he was raised to the rank of count by Rudolph II as the first of his family, and accepted into the Order of the Golden Fleece in 1612. Under Emperor Matthias, Paul Sixtus III became a leading member of the State Council. In 1615, he was granted the right of coinage. Paul Sixtus III died in 1621. His epitaph comprises three niches. The statue of the count (1614) kneeling and praying, clad in ornate armor, is a masterpiece of sculptor Caspar Gras, who mainly worked for the court in Innsbruck, and of founder Heinrich Reinhart. The marble wall of the three-part epitaph presumably only dates from the second quarter of the 17th century.

Johann Heiss/Johannes Feichtinger