Johann Leopold Donat Fürst von TrautsonJohann Leopold Donat Fürst von Trautson

Johann Leopold Donat, der erste gefürstete Trautson (1711), war unter Kaiser Leopold I. Geheimer Rat, wurde 1698 in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen und 1709 von Kaiser Joseph I. zum Obersthofmeister ernannt. Unter ihm wurde nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach das Palais Trautson im heutigen 7. Wiener Gemeindebezirk (Bundesministerium für Justiz) errichtet. Johann Leopold Donat starb 1724. Seines ist das dritte vertraglich den Trautsons zugesicherte Monument im Chorraum der Michaelerkirche. Die zusammensinkende Gestalt wird von einem Genius gestützt, der ihm den Fürstenhut reicht, ein zweiter Genius hält die Grafenkrone. Der Entwurf stammt von Joseph Emanuel Fischer von Erlach, dem Sohn Johann Bernhards, des Architekten der Karlskirche. Die Ausführung wird Ferdinand Maximilian Brokoff zugeschrieben. Das Monument wurde 1727 aufgestellt. Es zeigt in Kombination die Verleihung der Fürstenkrone und die Apotheose des Verstorbenen. Die Trautsons hatten mittlerweile zahlreiche Besitzungen unter anderem in Niederösterreich, Tirol und Böhmen angehäuft. Man sieht, es lohnte sich, dem Kaiser treu zu dienen.

Johann Heiss/Johannes Feichtinger

Grabinschrift (in der Übersetzung aus dem Lateinischen von Viktor Böhm):


Den Grabhügel des Johann Leopold Donat, der das uralte Geschlecht der Grafen von Trautsohn in die Reihe der Fürsten des Heiligen Römischen Reichs gestellt hat, erblickst du hier, Wandersmann. Dieser Mann hat im höfischen Senat des römisch-deutschen Reichs das Probestück seiner erworbenen Kenntnisse dargelegt. Die erhabenen Kaiser Leopold I., Joseph I. und Karl VI. haben diesen zu den ehrwürdigeren und geheimsten Versammlungen hinzugeholt. Der mächtige spanische König Karl II. ernannte ihn zum Ordensträger des Goldenen Vlieses. Bei den innersten palatinischen Kammern von Kaiser Joseph führte er als Magister des obersten Hofs unter demselben Kaiser und dessen Bruder, Kaiser Karl, wiederholte Male den Vorsitz.
Die schwierigen Aufgaben des Kriegs und des Friedens stützte er mit Überlegung und Voraussicht, die Aufsicht über die Staatskasse mit Redlichkeit und Geschick und das Gebäude des so großen Reichs, das immer wieder durch die Wechselhaftigkeit der Geschicke erschüttert wurde, durch seinen Glauben an Gott, seine Treue zu den Kaisern und durch die Liebe zu seiner Heimat. Zu leben begonnen hat er am 21. Mai 1659, aufgehört am 19. Oktober 1724. Dem teuersten Ehemann zum unsterblichen Andenken bei der Nachwelt hat die ihn überlebende Witwe Theresia, geborene Gräfin von Weissenwolff, dieses Denkmal ihrer Treue und Liebe trauernd errichten lassen.

Johann Leopold Donat, the first Trautson raised to the rank of prince (1711), was a Privy Councilor to Leopold I; in 1698, he was accepted into the Order of the Golden Fleece, and in 1709 he was appointed to the office of Lord High Steward (Obersthofmeister) by Emperor Joseph I. Under him, Palais Trautson (Trautson Palace), today the seat of the Austrian Federal Ministry of Justice, was built to plans by Johann Bernhard Fischer von Erlach in what today is Vienna’s 7th municipal district. Johann Leopold Donat died in 1724. His is the third monument covenanted to the Trautson family in the choir of St. Michael’s. His slumped-down figure is propped up by a genius that hands him the princely hat, while another genius holds the count’s crown in his hands. The design was by Joseph Emanuel Fischer von Erlach, son of Johann Bernhard, the architect of Karlskirche (St. Charles Church). The execution is attributed to Ferdinand Maximilian Brokoff. The monument was sept up in 1727. It allegorically conflates the bestowal of the princely crown and the apotheosis of the decedent. The Trautsons had by that time accumulated numerous estates in Lower Austria, Tyrol, and Bohemia. As can be seen, serving the emperor loyally had its rewards.

Johann Heiss/Johannes Feichtinger