Georg Freiherr zu HerbersteinGeorg Freiherr zu Herberstein

Georg Freiherr zu Herberstein (geb. um 1530), kaiserlicher Heerführer gegen die Türken unter dem späteren Kaiser Ferdinand I., war Freiherr, Erbkämmerer in Kärnten sowie Truchsess (Kämmerer) unter Kaiser Maximilian II. Er starb unverehelicht im Jahr 1570.
Georg ist auf dem Relief als Ritter im Harnisch dargestellt, bewaffnet mit Schwert und Dolch. Er kniet vor einem Kruzifix. Helm und Handschuhe liegen vor ihm auf dem Boden. Seine Hände sind zum Gebet gefaltet.
In der Herberstein-Gruft waren mehrere Mitglieder der Familie begraben, darunter auch Georgs Großonkel, der 1486 geborene Sigismund von Herberstein. Er studierte, machte in jungen Jahren das Bakkalaureat und bewährte sich nach einigen Jahren als Militär auf zahlreichen Reisen im Dienst des Kaisers als Diplomat, wobei ihm seine Kenntnisse der slowenischen Sprache von Nutzen waren. Er verfasste ein europaweit berühmtes Werk über seine beiden Reisen nach Moskau, das er als „Rerum Moscoviticarum commentarii“ zum ersten Mal 1549 in Wien erscheinen ließ. Am Beginn des Buchs stehen Gedichte, die unter anderen Johann Ludwig Brassican (siehe Nr. 1) beisteuerte. Eine Übersetzung ins Deutsche vom Autor selbst erschien 1557. Sigismund starb 1566 in Wien. Ihm wurde von niemand Geringerem als dem Landesfürsten von Innerösterreich, Erzherzog Karl II., ein Grabdenkmal in der Michaelerkirche gewidmet.
Sein Grab ist längst völlig verschwunden, aber nicht immer braucht man ein aufwendiges Grabdenkmal, um sich an jemanden zu erinnern: Auch ein Buch genügt.

Johann Heiss/Johannes Feichtinger

Grabinschrift (transkribiert von Viktor Böhm):


HIE LIGT BEGRABEN DER WOLGEBORN HERR HERR
GEORG FREYHER ZV HERBERSTEIN, NEIPERG VND
GVETENHAG, ERBCAMERER VND ERB DRVCHSAS IN
KARNTEN ROM. KAY. MAY. HOCHLEBLICHER VND SELIGER
GEDACHTNVS GEWESTER TRVCHSAS, WELICHER DEN
XXVI TAG MARTZI IM M.D.LXX IAR IN GOTT SELIG
KLICH ENDTSHLAFFEN. GOTT DER HER VERLEIHE IME
UND ALLEN CHRISTGLÄUBIGEN NACH DISEM LEBEN
EINE FRELICHE AVFERSTEVNG AMEN

Über und unter dieser Inschrift stehen zwei lateinische Verse, die ein elegisches Distichon bilden (übersetzt von Johann Heiss):

OMNIA SI PERDAS, FAMAM SERVARE MEMENTO
QVA SEMEL AMISSA, POSTEA NVLLVS ERIS.
Wenn du auch alles verlierst, denk daran, deinen Ruf zu wahren,
ist der einmal verloren, wirst du später ein Niemand sein.

Georg Freiherr zu Herberstein (b. around 1530), Imperial army commander against the Turks under later Emperor Ferdinand I, was a baron, hereditary chamberlain in Carinthia, and seneschal (steward) under Emperor Maximilian II. He died unmarried in 1570.
Georg is portrayed in the relief as a knight in full armor, armed with a sword and dagger. He is shown kneeling before a crucifix, helmet and gloves on the ground in front of him, his hands folded in prayer.
Several members of the family were buried in the Herberstein tomb, among them Georg’s great-uncle, Sigismund von Herberstein, born 1486. He went to study at the university, obtained a baccalaureate degree at a young age, and after a couple of years in the military proved himself as a diplomat on numerous travels in the service of the emperor, in which capacity his knowledge of the Slovenian language was helpful. He authored a book, famous all over Europe, about his two travels to Moscow, which he first published in Vienna in 1549 under the title of “Rerum Moscoviticarum commentarii.” The book opens with poems, contributed among others by Johan Ludwig Brassican (see no.1). A German translation, done by the author himself, was published in 1557. Sigismund died in 1566 in Vienna. A funerary monument in his honor at St. Michael’s was donated by no one less than Archduke Charles II, ruler of Inner Austria.
His tomb has long disappeared but it does not always take a splendid monument for someone to be remembered through the centuries. Sometimes a book will do.

Johann Heiss/Johannes Feichtinger

Grave inscription (transcribed by Viktor Böhm):


HIE LIGT BEGRABEN DER WOLGEBORN HERR HERR
GEORG FREYHER ZV HERBERSTEIN, NEIPERG VND
GVETENHAG, ERBCAMERER VND ERB DRVCHSAS IN
KARNTEN ROM. KAY. MAY. HOCHLEBLICHER VND SELIGER
GEDACHTNVS GEWESTER TRVCHSAS, WELICHER DEN
XXVI TAG MARTZI IM M.D.LXX IAR IN GOTT SELIG
KLICH ENDTSHLAFFEN. GOTT DER HER VERLEIHE IME
UND ALLEN CHRISTGLÄUBIGEN NACH DISEM LEBEN
EINE FRELICHE AVFERSTEVNG AMEN

Über und unter dieser Inschrift stehen zwei lateinische Verse, die ein elegisches Distichon bilden (übersetzt von Johann Heiss):

OMNIA SI PERDAS, FAMAM SERVARE MEMENTO
QVA SEMEL AMISSA, POSTEA NVLLVS ERIS.
Wenn du auch alles verlierst, denk daran, deinen Ruf zu wahren,
ist der einmal verloren, wirst du später ein Niemand sein.