PfeifeWhistle

Viele Holzsärge sind mittlerweile in einem so schlechten Zustand, dass sie zusammenbrächen, wären sie nicht abgesichert. Mit Beginn der 2000er-Jahre ging man dazu über, die gefährdetsten Särge mit Plastikfolie zu umwickeln, um ihre Stabilität zu gewährleisten. Doch auch diese Methode ist nur bedingt von Vorteil, muss die Folie doch von Zeit zu Zeit ersetzt werden. Als bei Sarg Nr. 162 im Jahr 2016 die Folie erneuert und die Überreste des Verstorbenen untersucht wurden, entdeckte man eine hölzerne Pfeife in der rechten Hand des Leichnams. Zwar kann der Zeitpunkt der Bestattung dieses Toten nicht genau bestimmt werden, doch lässt die Bemalung des Sarges auf die frühen 1780er-Jahre schließen. Zu dieser Zeit führten die galvanischen Experimente an den Beinen toter Frösche zu einer Scheintodhysterie, welche die Einwohner vieler Länder Europas erfasste und die nächsten Jahrzehnte anhielt. Noch Arthur Schnitzler verfügte in seinem Testament, dass an seiner Leiche ein Herzstich durchzuführen sei, um den Tod zu gewährleisten. Der Verstorbene in Sarg Nr. 162 vertraute der Pfeife, um im Fall der Lebendbestattung auf sich aufmerksam machen zu können. Ob er sie auch verwenden musste, ist nicht bekannt.

Oskar Terš

Many wooden coffins by now are in such bad condition that they would fall apart if they were not secured. Starting in the early 200s, the most endangered coffins were begun to be wrapped in plastic foil to safeguard their stability. This method, tough, also has its disadvantages since the foil must be replaced from time to time. When the foil was replaced on coffin no. 162 in 2016 and the remains of the decedent were examined, a wooden whistle was discovered in the right hand of the dead body. While the person’s burial cannot be dated with exactness, the painting on the coffin would suggest a date in the early 1780s. At that time, galvanic experiments conducted on the legs of dead frogs caused a hysteria about apparent deaths that spread among people in many European countries and continued for decades to come. Even Arthur Schnitzler left a testamentary instruction for his lifeless body to be stabbed in the heart to make sure he really was dead. The dead in coffin no.162 relied on a whistle to be able to draw attention in case he was mistakenly buried alive. Whether he actually had to use it is not known.

Oskar Terš