GotfridGotfrid

Der älteste Nachweis einer Kirchenbestattung, lange vor der Grabung des ersten Gruftraums, ist eine aufrecht stehende Grabplatte an dem Pfeiler zwischen Friedenskapelle und Kreuzaltar im linken Seitenschiff. Wo ihr eigentlicher Platz war, lässt sich nicht mehr eruieren, weil sie in den Archiven der Kirche nie erwähnt wurde. Wahrscheinlich befand sie sich unter den Kirchenbänken des Hauptschiffes, die erst in den 1960er-Jahren entfernt wurden und viele darunter verborgene Grabplatten freigaben. Der Stein wurde noch nie wissenschaftlich untersucht, vermutlich handelt es sich um Sandstein. Die lateinische Inschrift ist in gotischer Majuskel als Umschrift ausgefertigt und bis auf den Namen „Gotfrid“ und das Datum 1341 nur mehr fragmentarisch lesbar. Im Mittelfeld der Platte befindet sich ein gefiederter Helm mit einem sechsstrahligen Stern, darunter ein Wappen mit demselben Stern. Wer einst unter diesem Stein lag, lässt sich nicht sicher sagen, doch findet sich in den historischen Beschreibungen der Wiener Pfarren von Wolfgang Lazius aus dem 16. Jahrhundert ein „Gotofridus“, der die Wiener Pfarre im Jahr 1310 mit der Passauer vereint habe. Ob es sich hierbei um die gleiche Person handelt, kann leider nicht verifiziert werden.

Oskar Terš

The oldest piece of evidence of a church burial, long before the first crypt was dug out, is an upright standing ledger stone on the pillar between the Chapel of Peace and the Altar of the Cross in the left aisle. Its original place cannot be reconstructed today because it was never mentioned in the church archives. Presumably, its place was somewhere under the pews of the main nave, which were only cleared out in the 1960s, revealing many ledger stones hidden underneath. The stone never was scientifically examined, it likely is sandstone. The Latin writing is engraved in Gothic majuscules as a circumscription and legible only fragmentarily, except for a name, “Gotfrid,”and a year, 1341. The central field of the ledger shows a plumed helmet with a six-pointed star, and below it an escutcheon bearing that same star. Whoever was once laid to rest under this stone cannot be said with certainty, but the historical descriptions of Viennese parishes by Wolfgang Lazius from the 16th century make mention of one “Gotofridus” who is said to have united the parish in Vienna with the one in Passau in 1310. Whether this is the same person has unfortunately remained unverifiable.

Oskar Terš