Durch die Jahrhunderte war St. Michael Pfarrkirche. Als Kaiser Ferdinand II. im Bemühen um eine katholische Reform italienische Barnabitenpatres nach Wien einlud, wurde ihnen 1626 die Michaelerpfarre anvertraut. Neben der Kirche entstand in der Folge ein Klostergebäude, das den Bedürfnissen des Ordenslebens in der Zeit der kirchlichen Erneuerung nach dem Tridentinischen Konzil entsprach: mitten in der Stadt bei den Menschen und doch mit der nötigen Zurückgezogenheit und Ruhe gegenüber dem höfischen und städtischen Alltag.
Als nach fast dreihundertjährigem pastoralen Wirken die Barnabiten nach dem Ersten Weltkrieg aus Wien fortgingen, um sich wieder auf Italien zu konzentrieren, übernahm der Orden der Salvatorianer Kirche und Kloster St. Michael.
Die Kirche ist Pfarrkirche für die Anwohner, aber mitten in den Strömen des internationalen Tourismus auch einladendes Gotteshaus, das bis spät am Abend allen Passanten offensteht. Im Kloster nebenan, dem ‚Kolleg St. Michael‘ wirken die Patres, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dienst der Weltkirche. Hier wird gebetet und gearbeitet, wird Fundraising für internationale Hilfsprojekte organisiert, werden Freiwilligeneinsätze von jungen Leuten mitvorbereitet, werden Bemühungen eines Teams junger Salvatorianer in Rumänien unterstützt, kommen immer wieder Ordensleute von rund um den Globus vorbei, schärfen den internationalen Fokus einer Gemeinschaft, die – in der Tradition ihres Stifters Pater Franziskus Jordan – offen ist für weltkirchliche Herausforderungen und Aufgaben.
CC