Das Berchtold Epitaph ist ein von der Corporis-Christi-Bruderschaft am 12. Juni 1593 errichtetes Altarbild, bestimmt für seine Mitglieder, wie den am 14. Juni 1588 verstorbenen Hans Anton Berchtold und seine Frau Susanne. Aber auch andere, wie des Doktors der Rechte, Veit Spindler, oder des Hofkammer Sekretärs Johann Ziegenhain mit Frauen und Kindern wird in der Inschrift gedacht.
Das Monument besteht aus gelben und roten Buntkalken, aus beigem Jura-Plattenkalk und aus eingelegten, schwarzen Schieferplatten.
Es zeigt Christus am Kreuz mit seiner Mutter und dem Hl. Johannes an seiner Seite. An den Pilastern sind diverse Leidenswerkzeuge dargestellt.
Darunter befindet sich die Altarinschrift der Bruderschaft:
GOTT VERLEIHE IHNEN UND UNS ALLEN EINE FRÖHLICHE AUFERSTEHUNG UND EWIGES REICH. AMEN.
Beim schweren Erdbeben in der Nacht vom 15. auf den 16. September 1590 stürzte die steinerne Turmspitze, welche jener von Maria am Gestade ähnelte, bis zu den Uhren ein. Bis 1594 wurde das heute noch existierende Kupferdach mit einer Dachhöhe von 28,2 Metern anstelle des 1590 bestehenden Steindaches aufgesetzt. Der Turm wurde dabei um etwa 16 Meter erhöht und hat heute eine Gesamthöhe von 78,5 Metern.
Susanne Berchtold
Zur Wiedererrichtung des Turms gab Susanne Berchtold, die Frau des Kammerdieners und Pflegers von Ebersdorf, Hans Anton Berchtold, der unter drei Kaisern diente, eine Stiftung von jährlich 150 Thaler. Diese wurde von den Erben 1606 sogar noch um 60 Thaler erhöht, wofür die Familie ein Erdbegräbnis in der Michaelergruft bekam.
Die Restaurierung des Berchtold Epitaph wurde ermöglicht durch die Unterstützung des Lions Club Wien Ostarrichi.
Dieser Text ist auf dem Folder Berchtold Epitaph abgedruckt.