Am 3. Februar feiern wir den Gedenktag des Hl. Blasius.
Blasius war Bischof von Sebaste, der Hauptstadt der römischen Provinz Kleinarmenien. Er starb als Märtyrer während einer der Christenverfolgungen im Römischen Reich. In der katholischen und orthodoxen Kirche wird er als Heiliger verehrt und zählt zu den vierzehn Nothelfern.
In St. Michael haben wir eine Reliquie des Heiligen. Sie wird bis Sonntag, 4.2.2024, in der Blasiuskapelle (1. Seitenkapelle rechts) zu sehen sein.
Beim Gottesdienst am 3. Februar (18 Uhr) wird der Blasiussegen gespendet.
Am 3. Februar, dem Fest des hl. Blasius, wird der Segen nicht – wie sonst üblich – mit gekreuzten Kerzen, sondern mit den Reliquien erteilt. Zur Segnung versammeln sich die Gläubigen – am Ende der hl. Messe – in der Blasiuskapelle (1. Seitenkapelle rechts), die ein bemerkenswertes barockes Altarbild aus dem Jahre 1650 von Karel Skreta enthält.
Blasiussegen in St. Michael:
Montag, 3.2.2025, 18 Uhr
Der Blasius-Segen: Kapelle und Reliquien
Text: Gerda Kraker
Der hl. Blasius nimmt in St. Michael eine besondere Stellung ein, denn die Kaiserinwitwe Eleonore (Gattin Ferdinands II.) überließ 1649 den damals in St. Michael wirkenden Barnabiten mehrere Reliquien des hl. Blasius als Leihgabe, die sie 1654 in ein Geschenk umwandelte. Die Existenz eines Echtheitszertifikates der Reliquien erhört noch ihren Wert.
Im Zentrum des Bildes steht Blasius in bischöflicher Kleidung und berührt heilend den Hals eines Knaben. Die daneben kniende Mutter des Kindes soll die Gesichtszüge der Kaiserin Eleonore haben. Im rechten „weltlichen“ Bildteil sind höfisch gekleidete Menschen zu sehen, im linken „geistlichen“ Teil erkennen wir Engel, die wesentliche Attribute des hl. Blasius tragen. Es sind dies der Bischofsstab, die Bischofsmütze sowie eine brennende Fackel. Den oberen Bildabschluss bildet Christus, der Blasius sein Martyrium ankündigt. Ein Engel mit einem Palmzweig in den Händen symbolisiert den Märtyrertod.
Über die historische Gestalt des hl. Blasius ist nicht viel bekannt. Er lebte im 3. Jahrhundert, war Bischof von Sebaste in Kappadozien (Sebaste entspricht der heutigen Stadt Sivas in Anatolien, ca. 450 km östlich von Ankara gelegen). Während der diokletianischen Christenverfolgung verbarg er sich in einer Höhle, und die Legende berichtet, dass ihm Vögel Nahrung brachten und wilde Tiere in seiner Umgebung zahm wurden.
In einer Vision offenbarte ihm Christus, dass die Stunde seines Martyriums gekommen sei: Blasius wurde gefunden, ergriffen und vor den Statthalter geführt. Zum Beweis seiner Unschuld heilte er ein Kind, das eine Fischgräte verschluckt hatte. Weiters rief er den Wolf herbei, der einer armen Witwe das einzige Schwein geraubt hatte und es nun lebendig wiederbrachte. Die beiden Wunder wurden nicht anerkannt, und da Blasius sich weigerte, Götzenbilder anzubeten, wurde er eingekerkert. Die arme Witwe schlachtete für ihn das Schwein und brachte ihm dessen Kopf sowie Brot zur Nahrung und auch eine Kerze, um Licht im Kerker zu haben.
Blasius wurde unter der Folter mit eisernen Kämmen die Haut zerfetzt. Er wurde in einen Teich geworfen, jedoch ging er trockenen Fußes an Land, nachdem er ein Kreuz über das Wasser geschlagen hatte. Daraufhin wurde seine Hinrichtung angeordnet. So wurde Blasius um das Jahr 300 enthauptet. Vor seiner Hinrichtung betete er, dass alle, die ein Übel an der Kehle oder sonst ein Siechtum haben, erhört würden, wenn sie in seinem Namen um Hilfe bitten. Seit dem 14. Jahrhundert wird Blasius als Nothelfer gegen Halsleiden angerufen. In der Ikonografie findet man Blasius dargestellt als Bischof in Pontifikaltracht mit Stab, fallweise mit einem Buch, Hechelkamm oder Schweinskopf, immer aber mit Kerze oder Fackel.
Bei der persönlichen Einzelsegnung wird den Gläubigen die gekrümmte Halsspange mit dem Reliquiar an den Hals gelegt. Es enthält Knochensplitter des Heiligen. Die Segensformel „Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen“ bekommt dadurch einen gewissen Nachdruck. Damit entlässt sie die gesegneten Menschen mit Sicherheit und Zuversicht in den Alltag.
Dieser Text ist veröffentlicht in Michaeler Blätter, Sonderheft Nr. 3, „Pretiosa“, Juni 2010, S. 6